Description:
[english] Numerous studies provide evidence that the learning approach of students has an influence on their academic performance in examinations. As part of the 2001 reform of the medical curriculum at the Medical University of Vienna, a new assessment system was implemented for knowledge testing that predominantly relies on multiple-choice examinations. The principal purpose of this study was to clarify the question to what extent this rather strong concentration on multiple-choice questions promotes and/or prevents actual learning. Using a standardized questionnaire, 58 students in the 4th year of the curriculum (the first cohort in the test run of the new curriculum, MCW-150) were interviewed. The inventory included learning approaches as well as the academic performance on MC examinations. Results demonstrate that the best test performance correlates with high motivation to achieve, well-organised studying, and orientation towards deeper understanding. Surface approaches - for example memorization - have less relevance for achieving success. According to Coles the role of examinations is to contribute to the way students find their best method for successful studying. Thus one may conclude that students see successful task management less in pure memorization, but view it as a challenge that requires learning on a higher level. Insofar the new assessment system has no adverse impact on learning orientation and learning approach in the cohort MCW-150. <br>[german] Zahlreiche Studien belegen, dass die Lernorientierung von Studierenden einen Einfluss auf deren akademische Prüfungsleistung hat. Im Rahmen einer Studienplanreform im Fach Humanmedizin wurde 2001 an der Medizinischen Universität Wien ein neues Prüfungssystem implementiert, in welchem zur Wissensfeststellung vorwiegend Multiple-Choice-Prüfungen eingesetzt werden. Die Klärung der Frage, inwiefern die ziemlich starke Konzentration auf Multiple-Choice-Prüfungen die Lernorientierung in gewünschter Hinsicht fördert bzw. verhindert, war das Hauptziel dieser Arbeit. 58 im 8. Semester Studierende des ersten Studienjahrganges im Probebetrieb (MCW-150) wurden mittels Fragebogen interviewt. Erfasst wurden die Lernorientierung sowie die Prüfungsleistung. Die Ergebnisse demonstrieren, dass gute Prüfungsleistungen mit hoher Leistungsmotivation und Bedeutungsorientierung in Zusammenhang stehen. Der Reproduktionsorientierung - wie beispielsweise dem Auswendiglernen - kommt nur wenig Bedeutung für den Leistungserfolg zu. Nach Coles liegt die Rolle der Prüfungen darin, wie Studierende ihre zu bewältigenden Aufgaben für ein erfolgreiches Studieren wahrnehmen. Folgt man dieser Interpretation sehen die Studierenden eine erfolgreiche Aufgabenbewältigung weniger im reinen Auswendiglernen, sondern als Herausforderung, die ein Lernen auf einem höheren Niveau erfordert. Insofern hat das neue Prüfungssystem im MCW-150 keinen nachteiligen Einfluss auf die Lernorientierung.